29. Mai 2012

Drei Chöre – Konzert in der Kirche St. Martin Entfelden

Unter der professionellen Leitung des jungen Dirigenten Jonas Herzog konzertierten die Entfelder Sänger, der St. Agatha Chor Fislisbach und der Sängerbund Oberrieden am Sonntag, 29. April 2012, in der voll besetzten Kirche St. Martin auf hohem Niveau. Begleitet wurden die Chöre von den Solisten Georg Masanz (Truhenorgel und Arrangement), Stefan Müller (Orgel), Tabea Herzog (Sopran), den Philharmonic Brass Zürich-Generell5 sowie von zwei Oboistinnen und einem Kontrabassisten. Unter der präzisen und umsichtigen Leitung von Jonas Herzog wurden geistliche und weltliche Werke aus Romantik, Fr¨hbarock und Barock zur Aufführung gebracht.

Zu Beginn des Konzerts erklang aus der Messe in fis-Moll Op. 36 von Charles-Marie Widor das Kyrie, Gloria und Sanctus. Das Werk beeindruckte durch seine mächtige Klangfülle und die glanzvolle Wiedergabe durch den Gesamtchor, die Bläser-Solisten und der Orgel. Im Agnus dei aus der Messe in A-Dur von César Frank sang Tabea Herzog mit ihrem glasklaren, geschmeidigen Sopran den Solopart ausdrucksstark. Die beiden Entfelder Sänger Wolfgang Stallnig (Tenor) und Kurt Ernst (Bass) gestalteten ihren kurzen Soloeinsatz perfekt. Der St. Agatha Chor und die Bläser-Solisten boten dabei subtile und einfühlsame Unterstützung.

Im Mittelteil sang der St. Agatha Chor ‘Der Lindenbaum’ von Friedrich Silcher und ‘Nun ruhen alle Wälder’ von J.S. Bach. Anschliessend intonierten die Männerchöre ‘Vineta’ von Jgnaz Heim – ein ‘Klassiker’ der Männerchor-Literatur. Das Lied beschreibt den Untergang der sagenhaften Stadt an der südlichen Ostseeküste.

Das folgende Werk ‘Fest-Cantate’ von Anton Bruckner wurde vom Männerchor vorgetragen. Festlich strahlende Musik, welche mit Unterstützung von Orgel und den Bläser – Solisten begeisterte. Besonders schön herausgearbeitet dabei wurde die Fuge ‘Grund und Eckstein…’ als Kernaussage des Stücks. In den Solopartien dieses Werks durfte man einmal mehr die herrliche Sopranstimme von Tabea Herzog geniessen.

Der dritte Programmteil war geprägt von barocken resp. frühbarocken Klängen. ‘Singet dem Herrn’ von Johann Pachelbel, einer Motette für Doppelchor (8stimmig) wurde vom St. Agatha Chor wunderschön musiziert. Reizvoll an dieser Wiedergabe war, dass die Stimmen des zweiten Chors durch die Blechbläser intoniert wurden, was einen ganz besonderen Reichtum an Klangfarben ermöglichte und das Tänzerisch – Beschwingte dieser Komposition besonders schön zur Geltung brachte.

Den krönenden Abschluss bildete Antonoio Vivaldis ‘Gloria in excelsis Deo’. Das temperamentvolle Gloria, das so viel Fröhlichkeit ausstrahlt, wurde vom Gesamtchor mit grosser Begeisterung und Innigkeit gesungen, dass diese Stimmung auf das Konzertpublikum übersprang und dieses eine Zugabe erwirkte.

Zu Beginn des Konzertes ermunterte Dr. Andreas Brunner in seinen Begrüssungs- und Dankesworten das Konzertpublikum, die herrliche Musik zu geniessen, diese aufzunehmen wie ein Schwamm. Bruno Treier, welcher das Konzert kompetent und mit Zitaten gespickt moderierte, gab mit Augenzwinkern zu bedenken, dass im Untergeschoss noch ein reichhaltiger Apéro warte. Dieser bot denn auch Gelegenheit, den erlebten musikalischen Genuss in gegenseitigen Gesprächen in angenehmer Weise nachklingen zu lassen.

Bruno Treier