11. August 2014

Chorreise Setz-Museum und Stift St. Michael in Beromünser

Eine Schar von 26 gutgelaunten Sängern besammelten sich am frühen Morgen des 11. August dieses Jahres beim Bahnhof Oberentfelden zur eintägigen Chorreise. Nach dem Dichterwort aus Goethes Faust ‘Wer vieles bringt wird manchem etwas bringen’ hat sich unser bewährter Reiseorganisator Ruedi Scheibler zwei Ziele ausgesucht wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Unsere beiden Berufschauffeure, Klaus Spichtig und Kurt Ernst, fuhren uns in gewohnt gemächlicher Weise zu den anvisierten Besichtigungen. Das Auto- und Lastwagenmuseum Setz in Dintikon beeindruckte uns Sänger in seiner gediegenen Art, die Geschichte des Transportwesens darzustellen. In der neuen, lichtdurchfluteten Halle bewunderten wir die Berna, Saurer und Scania und erfuhren von Hanspeter Setz interessante Details über die Entwicklung dieser Fahrzeuge und des Gütertransportes auf unseren Strassen. Die stattliche Anzahl der Personenwagen zeigt die Geschichte des Automobils mit verblüffenden Raritäten wie das älteste Elektroauto von Rauch und Lang aus der Zeit des ersten Weltkriegs bis zu den modernsten elektro- und hybridbetriebenen Fahrzeugen. Nun führte uns der Weg durchs Freiamt an den Lauerzersee und nach gemütlichem Mittagessen weiter nach dem Flecken Beromünster. Diese Perle des Michelsamtes ist uns älteren Semestern natürlich durch den ‘Landessender Beromünster’ unauslöschlich im Gedächtnis eingegraben. ‘Möischter’ wie die Wynentaler sagen, wurde erst beim Bau des Landessenders 1931 in Beromünster umgetauft um mit dem westfälischen Münster nicht verwechselt zu werden. Beromünster darum, weil der Legende nach am Ort des heutigen Chorherrenstifts, St. Michael, um das Jahr 1034 der Sohn des Grafen Bero von Lenzburg bei der Bärenjagd sein Leben verlor. Der Stiftsbezirk mit der Kirche, dem Kreuzgang, der Galluskapelle und den über 30 Chorhöfen ist ein über Jahrhunderte gewachsenes Gesamtkunstwerk von einzigartiger kulturgeschichtlicher Bedeutung. 11 Chorherren, wie sich die im Stift ansässigen pensionierten Pfarrer nennen, werden heute von Probst Josef Wolf geleitet. Wolf verstand es während seiner Führung uns die Eigenheiten der Architektur, der Geschichte, aber auch das heutige Leben im Stiftsbezirk verständlich nahezubringen. Mit dem Lied ‘Das Morgenrot’ unterbrachen wir die kontemplative Stille in der barocken Kirche. Beromünster, auch bekannt durch seinen alljährigen, einzigartigen Auffahrtsumritt und dem mittelalterlichen Gepräge als Flecken (Marktflecken), hat seine kultur- und kunsthistorische Bedeutung mit viel Renovationseifer und viel Geld als grossartiges Schweizerisches Kulturgut erhalten können. Das Wynental hinter uns lassend kehrten wir nach kurzer Fahrt im ‘Bäsebeizli’ Engelhof in Schiltwald ein. Bei einem vorzüglichen ‘Poulet im Chörbli’ in geselliger Männerrunde genossen wir die abendliche Stille in der Landschaft, in der der viel zu früh verstorbene Sprachkünstler Hermann Burger seinen grossartigen Roman ‘Schilten’ angesiedelt hat. Die diesjährige Chorreise hat in vielfältiger Weise einen weiteren Höhepunkt in unser illustres Vereinsleben gesetzt. Herzlichen Dank Ruedi Scheibler.

Bruno Treier